Prof. Dr. Kurt Singer
Kurztexte zu Vorträgen
Für folgende Vorträge ist eine Kurzbeschreibung verfügbar,
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Die Würde des Schülers
ist antastbar
Vom achtsamen Umgang mit Kindern und Jugendlichen in der Schule
Ermutigen statt Angst machen – Pädagogisch taktvoll
handeln – Lernbereitschaft macht leistungsfähig – Mehr
Demokratie in der Schule wagen – PISA für Kinder
Der Vortrag plädiert für den achtungsvollen Umgang mit Kindern
und Jugendlichen. Die achtsame Lehrer-Schüler-Beziehung ist eine
Voraussetzung für gutes Lernen. Kinder lernen erfolgreicher, wenn
sie anerkannt werden. Sie strengen sich mehr an, wenn im Unterricht
ein persönliches Wort an sie gerichtet wird, und wenn sie
Erfolg haben können.
Zwar sind es „Einzelfälle“, in denen Schülerinnen
und Schüler durch den Macht-Missbrauch von Lehrern gedemütigt,
bloßgestellt, geängstigt, überfordert und in ihrem Selbstwertgefühl
verletzt werden. Aber unpädagogisches Handeln weniger Lehrer
stört das Lernen vieler Kinder. Seelisch verletzendes Lehrerverhalten
kann seelisch und psychosomatisch krank machen. Und es wirkt als Krankheitserreger
in das Schulsystem hinein. Es vermindert die Lernfreude, wenn Lehrer Kinder
auslachen, beleidigen, mit Misserfolg blamieren. Herabsetzende Bemerkungen
können seelisch verletzen, „Worte können töten“:
das Selbstvertrauen und die Lernfreude.
Viele Lehrerinnen und Lehrer lassen sich helfend auf junge Menschen ein
und leben ihnen die Tugenden vor, die sie von den Jugendlichen erwarten;
sie sind unterrichtlich kompetent und pädagogisch engagiert. Amtliche
Verordnungen zwingen sie allerdings, Schüler unter Leistungsdruck
zu setzen, ihnen keine Zeit zu lassen, sie fortwährend zu benoten,
nicht auf die kindliche Individualität zu achten. Überfordernder
Leistungszwang treibt Kinder in Resignation, manchmal auch in Aggressivität.
Die PISA-Studie zeigt auf: Jugendliche lernen mehr, wenn sie angstfrei
lernen dürfen, ohne Zensuren, in einem Hoffnung machenden
Unterrichtsklima und gemeinsam mit allen anderen Kindern. Lehrerinnen
und Lehrer sollten Lernhelfer sein. Sie verhelfen den Schülern
zu ihrem persönlichen Lernfortschritt und sehen die Kinder
nicht nur als „Schüler“, sondern als „ganze Menschen“.
Eltern lassen Kinder oft im Stich, wenn sich diese vor der Schule fürchten.
Aus eigener Schulängstlichkeit oder untertäniger Anpassung heraus
wagen sie den Einspruch nicht und schweigen zum Unrecht. Dabei gibt es
viele Wege, sich auf die Seite der Kinder zu stellen. Mütter und
Väter könnten sich dem widersetzen, was die staatlich verordnete
„Normalität“ den Kindern antut: durch das ständige
Zensieren, die frühe Aussortierung und die Gleichschaltung aller
Kinder, statt ihrer Verschiedenheit gerecht zu werden.
Eine Schulreform für Kinder muss von den Entwicklungsbedürfnissen
der Schüler ausgehen. Sie muss die Individualität jedes
Einzelnen achten, ein pädagogisches Leistungsprinzip verwirklichen,
nach dem alle Schüler den ihnen möglichen Erfolg haben
können. Sie muss Schulpädagogik als helfende Beziehung praktizieren,
mehr Demokratie wagen. Dafür müssten sich Bürger mit Zivilcourage
einmischen und für eine neue Ethik des Zusammenlebens eintreten –
auch in der Schule.
Vortrag für Eltern, Lehrerinnen und Lehrer,
Jugendliche
Erwartungen von Eltern und Lehrern als Lernanreiz?
„Wir wollen doch nur dein Bestes“ - Wie wir Kinder
unterstützen können, bereitwillig zu lernen und ihre persönliche
Leistungsfähigkeit zu entwickeln
Eltern haben bewusste und unbewusste Erwartungen an Kinder.
Hoffnungsvolle Erwartungen fördern das Lernen, überfordernde
Ansprüche stören es. Mütter, Väter, Lehrerinnen und
Lehrer sind davon überzeugt, es mit den Kindern „gut zu meinen“:
„Wir wollen ja nur sein Bestes.“ – Aber wirkt sich das
„gute Meinen“ auch gut aus?
Erwachsene tragen durch ihre Person eigene Einstellungen und Konflikte
in die Erziehungs-Situation. Eltern weisen zum Beispiel den Kindern
bestimmte Rollen zu. Solche Rollen-Zuweisungen können schicksalhaft
werden. Die Schüler geraten unter seelischen Druck, wenn sie die
Leistungen nicht erfüllen können, die von ihnen erwartet werden;
das stört ihr Lernen. – Hingegen werden sie durch jene Erwartungen
ermutigt, die ihrer persönlichen Entwicklung entsprechen.
Auch Erwartungen und Voraussagen von Lehrern wirken sich günstig
oder ungünstig auf die Leistung aus. Kinder lernen leichter bei Lehrerinnen,
die eine optimistische Einstellung ausstrahlen, die ihre Schüler
individuell unterstützen und ihnen Lernerfolg ermöglichen.
Hoffnungsvoll erwartete Tüchtigkeit kann tatsächlich tüchtiger
machen.
Der Vortrag regt Lehrerinnen, Lehrer und Eltern an, Kinder und Jugendliche
in ihrer persönlichen Eigenart zu respektieren, das hilfreiche Maß
zwischen „Fordern“ und „Wachsen-Lassen“ zu finden,
sich selbst und die Kinder aufmerksam wahrzunehmen.
Vortrag für Eltern, Lehrer, Jugendliche
Mit Interesse lieber lernen und mehr leisten
Wie können Eltern und Lehrer in den Kindern Lernbereitschaft,
Lernwillen und Arbeitsfreude wecken?
Schüler lernen lieber und leisten mehr, wenn sie erleben: „Jetzt
habe ich etwas dazu gelernt!“ Sie arbeiten ausdauernder, wenn ihr
Interesse angesprochen wird. Besonders der Lern-Erfolg beflügelt
Kinder, sich anzustrengen. Misserfolg hingegen bedrückt
die Schüler und schwächt das Leistungsvermögen. Deshalb
gehört es zur erzieherischen Aufgabe von Eltern und Lehrern, Kindern
zu Erfolg zu verhelfen, durch Anerkennung ihr Selbstwertgefühl zu
festigen und ihren Willen, Widerstände zu überwinden.
Der Lernwille wird gestärkt,
-
wenn die Jugendlichen mit Freude lernen
-
wenn sie selbst-tätig und handelnd lernen dürfen
-
wenn sie das Gelernte anwenden können
-
wenn das Gelernte für sie einen Sinn hat
-
wenn sie zu Lehrerinnen und Lehrer eine sichere Beziehung
haben
-
wenn der Unterricht auch ihren persönlichen Neigungen
folgt
-
wenn sie mit den Mitschülern zusammenarbeiten dürfen
-
wenn sie eine angstfreie und ermutigende Lernsituation
vorfinden
-
wenn durch Lernerfolg ihre Hoffnung auf Erfolg gestärkt
wird
-
wenn nicht von allen Schülern das Gleiche, sondern von jedem
das ihm Mögliche erwartet wird.
Selbstvertrauen und Ich-Stärke sind wichtige Grundlagen der Leistungsfähigkeit.
Dazu brauchen Kinder eine halt-gebende Beziehung zu Eltern, und die helfende
Beziehung von Lehrerinnen und Lehrern. Eine von Angst freie und ermutigende
Lernsituation bestärkt Jugendliche in der Hoffnung auf Erfolg und
unterstützt sie darin, Widerstände zu überwinden.
Damit Kinder Interesse entwickeln können, brauchen sie an Stelle
des auf Konkurrenz basierenden Leistungsprinzips ein pädagogisches
Leistungsverständnis. Das achtet die Individualität und den
persönlichen Lernfortschritt.
Die PISA-Studie zeigt: Schüler leisten mehr, wenn sie nicht
benotet, sondern aufmerksam beraten und individuell unterstützt
werden, wenn sie bis zum 8.Schuljahr und länger gemeinsam
lernen dürfen, statt früh aussortiert zu werden, wenn man sie
nicht wiederholen, nämlich „sitzen lässt“, sondern
auffängt.
Vortrag für Eltern, Lehrer, Jugendliche
Kindern Mut machen – Wie geht das?
Bei Ängsten in Familie und Schule:
Kinder stärken - Mutige Kinder können besser lernen
Kinder, die Angst haben, können nicht gut lernen, denn Angst blockiert
das Denken. Selbstvertrauen und Mut hingegen machen Schüler leistungsfähig,
weil sie ihre Anlagen ausschöpfen können. Deshalb sollten Eltern,
Erzieherinnen, Lehrer und Lehrerinnen alles tun, um Angstmachen zu vermeiden
und den Kindern Mut zu machen.
„Du brauchst keine Angst haben!“ Der von Erwachsenen oft
ausgesprochene Satz ist nicht hilfreich. Denn Kinder und Jugendliche brauchen
die Angst, um mutig zu werden. Angst ist ein Signal, das sie wachsam macht,
Eltern und Lehrer sollten die Furcht akzeptieren. Sie müssen Kindern
beistehen, die Angst zu bewältigen. Dazu gehört: die
Angst annehmen: Trennungsangst, Schulangst, Blamageangst, Dunkelangst,
Autoritätsangst, Angst, bei der es „in die Hose geht“
oder es den Kindern „die Sprache verschlägt“, Angst,
die Bauchweh macht.
Angst kann krank machen, Mut kann gesund und leistungsfähig machen:
-
durch die Halt gebende Beziehung zu Eltern und Lehrern
-
durch die Stärkung des Selbstwertgefühls des Kindes
-
durch Freundlichkeit im achtsamen Umgang miteinander
-
durch die Kunst des Zuhörens
-
wenn Lehrerinnen den Kindern ein gutes Wort schenken
-
wenn sie statt Misserfolg Leistungsglück erleben lassen
-
wenn Schüler in ihrer Individualität angenommen,
statt gleich geschaltet werden.
Es zählt zu den wichtigsten erzieherischen Aufgaben: Kinder vor
Gefahren zu schützen, die sie hilflos machen und die sie
allein nicht überwinden können. Eltern und Lehrer sollten Kindern
helfen, Lebensmut zu entwickeln, mit dem sie auch schwierige
Situationen bestehen können.
Vortrag für Eltern, Lehrerinnen, Lehrer
und Jugendliche
Konflikte mit Kindern und Jugendlichen gewaltfrei lösen
In Familie und Schule der Gewalt vorbeugen –
Gesunde Aggression entwickeln – Konfliktfähigkeit lernen
Probleme mit dem Gehorchen, mit Lern-Unwillen, Ordnung und Rücksichtnehmen
gehören zum Alltag. Erziehungs-Schwierigkeiten machen Erwachsenen
das Leben schwer, aber auch Jugendlichen. Diese klagen oft darüber,
dass Eltern sie nicht ernst nehmen und manche Lehrer zu wenig verständnisvoll
mit ihnen umgehen.
Fragen: Wie lassen wir uns auf Widerspruch und Aggressivität
ein? Wie verständigen wir uns, ohne Macht auszuüben?
Nützen wir die konfliktlösende Kraft des Zuhörens?
Lernen wir streiten, ohne zu verletzen? Setzen wir persönliche Grenzen,
die Kindern Halt geben und ihre Persönlichkeit stärken? Wie
viel Zwang ist nötig, damit es zu guten Gewohnheiten kommt? Wie bearbeiten
wir Konflikte mit Lehrern? Wie unterstützen wir die gesunde Aggression?
Wie können wir aus Machtkämpfen aussteigen? Sind wir
als Eltern, Lehrerinnen und Lehrer Vorbild für gewaltlose
Problemlösungen?
Zu dem Vortrag sind auch Jugendliche eingeladen. Er regt an praktischen
Beispielen aus Familie und Schule dazu an, konfliktfähiger zu werden
und eigene Wege der Konfliktlösung zu finden. In unserer von Gewalt
bedrohten Welt ist Friedlosigkeit eine seelische Krankheit. Wir sollten
Friedfertigkeit als wichtiges Erziehungsziel in allen Lebensbereichen
anstreben.
Vortrag für Eltern, Lehrer, Jugendliche
Schulnöte machen leib-haftig krank
Psychosomatisch Störungen als Notsignal –
Wie macht Schule gesund und lernbereit? –
Wege des Helfens
Die Schule kann Kindern wie ein Stein im Magen liegen – und sie
bekommen Magenbeschwerden; anderen verdirbt sie den Appetit. Schüler
mit Schulbauchweh können die Schulangst „nicht verdauen“,
bei manchen geht es vor Furcht „in die Hose“. Verbissene Anspannung
kann zu Zähneknirschen, gehemmte Aggression zu Nägelbeißen,
Leistungsdruck zu Spannungskopfschmerz führen. Kränkungen durch
demütigendes Lehrerverhalten kann Kinder krank machen. Schulbedingte
seelisch-leibliche Erkrankungen sind verbreitet. Eltern und Lehrer nehmen
oft zu wenig wahr, wenn aus seelischer Not körperlicher Schmerz wird.
Schule kann aber auch gesund machen: durch die Vertrauen schaffende Lehrer-Schüler-
Beziehung, ein ermutigendes Lernklima, die geglückte Leistung bei
individueller Anforderung, durch Hoffnung auf Erfolg, durch Helfen statt
Zensieren, Zusammenarbeiten statt Konkurrieren, durch selbst-bestimmtes
Lernen, Fehlerfreundlichkeit, körperliche und geistige Eigenbewegung.
Eltern und Lehrer können beobachten, wie sich die körperlich-seelische
Gesundheit der Schülerinnen und Schüler verbessert, wenn sich
der Unterricht an der kindlichen Individualität orientiert und die
Jugendlichen mit Freude lernen dürfen.
Im Vortrag wird das Kränkende wie das gesund Machende im Hinblick
auf Familie und Schule aufgezeigt. Dabei wird deutlich, wie wir mit der
Gesundheit zugleich die Lernfähigkeit der Kinder und Jugendlichen
unterstützen können. Daraus leitet sich die spezielle psycho-soziale
Verantwortung von Eltern, Lehrerinnen und Lehrern, Psychologen, Politikern
und allen in Heilberufen stehenden Berufsgruppen ab.
Zivilcourage wagen –
Eine demokratische Tugend entdecken
Ziviler Mut ist lernbar –
Für die Würde des Menschen eingreifen, statt wegschauen –
Die eigene Meinung vertreten –
Ohne sozialen Ungehorsam kein Fortschritt
Wer kennt das nicht: Sich hinterher zu ärgern, weil im entscheidenden
Augenblick der Mut zum Widerspruch fehlte? Weil einem die richtigen Worte
nicht einfielen? Weil man fürchtet, Offenheit könnte schaden?
– Manche würden sich gern einmischen; es ängstigt jedoch,
gegen den Strom zu schwimmen. Deshalb verschließen sie die Augen,
schweigen zum Unrecht oder passen sich an. Das macht sie unzufrieden mit
sich selbst.
Fragen zur Praxis des sozialen Mutes: Wie können wir Gehorsamsbereitschaft
überwinden und „Nein“ sagen lernen? Welche Werte liegen
unserem Bürgermut zu Grunde? Wie stärken wir die halt-gebenden
Überzeugungen? Was hilft uns, Nachteile in Kauf zu nehmen? Wie üben
wir, sachkundig die eigene Meinung zu vertreten? Wie praktizieren wir
den moralischen Einspruch gewaltfrei? Wie bearbeiten wir Autoritätsängste
und festigen unser Selbstwertgefühl? Wie bestärken wir Kinder
und Jugendliche in sozialem Mut? Wie führt der Weg vom Bürgermut
zu politischem Engagement?
Angesichts gesellschaftlicher Ungerechtigkeiten, des unzivilisierten
Kapitalismus’, der Gewalt im Alltag, Fremdenfeindlichkeit und des
Rechtsradikalismus, der gefährdeten Erde und des bedrohten Friedens,
bräuchten wir Bürger, die couragiert aus ihrer Privatheit heraustreten.
Sie könnten verhindern, dass wir fern-sehenden Auges in menschen-gemachte
Katastrophen treiben. Dazu sollten wir Politik als „praktizierte
Sittlichkeit“ begreifen, eine Bewegung für Menschenwürde
in Gang bringen und für eine neue Ethik des Zusammenlebens eintreten.
Zu der Veranstaltung sind auch Jugendliche eingeladen.
Vortrag für Eltern, Lehrer, Schüler
Schule und PISA
Pädagogische Konsequenzen für Eltern, Lehrer, Schüler
und Politiker
Die Botschaft von den unbefriedigenden Leistungen deutscher Schüler
ist eine Chance, eine pädagogische und lernwirksame Schule zu schaffen.
In ihr lernen Kinder leichter und leisten mehr. Derzeit sieht es so aus,
als litten Politiker und Bürger an einer schweren Lernstörung.
Sie planen in vielem das Gegenteil von dem, was die Studie für Folgerungen
nahe legt. Zu den pädagogischen Konsequenzen gehören:
-
Lernen durch eigenes Handeln. Statt der Zuhörschule:
Lernen wie man lernt
-
Lernerfolg für alle Kinder: durch individuellen Unterricht
mit unterschiedlichen Lernzielen und durch Leistungsgruppen
-
Vertieftes Lernen, statt Unmengen „Stoff“ zum
Vergessen durchzunehmen
-
Beurteilung des persönlichen Lernfortschritts: Lernen
ohne Noten, dafür ausführliche, Weg weisende Informationen
für das einzelne Kind
-
Gemeinsames Lernen aller Kinder, wenigstens bis zur 6.Klasse,
keine Auslese nach dem vierten Schuljahr
-
Zusammenarbeit in partnerschaftlichem Unterricht –
statt Konkurrenz unter Kindern
-
Hilfe für Schwächere: Lernhilfe im Schulunterricht,
statt bezahltem Nachhilfeunterricht
-
Ganzheitliches Lernen, zum Beispiel kein 45-Minuten-Takt
-
Kindern in Versagenssituationen Halt geben: Kein Sitzen-Bleiben,
Schüler „auffangen“
-
Schule zur Lern- und Arbeitsschule machen, statt der Prüfschule
mit ständigem Testen, Aus- und Abfragen
-
Interessen wecken und erhalten durch lebensnahe Lerninhalte,
die Schüler „angehen“ und im Erwachsenenleben bedeutsam
sind
-
Freundliches Lernklima in einer sozial angenehmen Lernumwelt
-
Lebenslanges Lernen für Lehrer: Schulpraktische Hilfen
durch Weiterbildung in Lernpsychologie und Unterrichtslehre, zum Beispiel
des differenzierenden Unterrichts
-
Pädagogisch-psychologische Gruppen für Lehrer
(Supervisionsgruppen): Praktische Unterstützung für den
täglichen Umgang mit schwierigen Schülern und Klassen
-
Psychologische Einzelberatung für Lehrer: Krisen überwinden
helfen
Eltern und Lehrer sollten wahrnehmen, was sie Kindern – und sich
selbst – mit dem heutigen Schulsystem antun; sie müssten mit
Zivilcourage eine humane und pädagogische Schule schaffen, in der
die Schüler ihre persönliche Leistungsfähigkeit entwickeln
können.
Thematik von Vortrag und Gespräch für
Lehrerinnen und Lehrer:
Berufszufriedenheit als Lehrerin und Lehrer
Eine Anregung zur Selbstreflexion
Lehrer-Sein, ein helfender Beruf - Wie kann ich als Lehrerin und
Lehrer „gut leben“? - Resignieren – oder Lebenswünsche
aktivieren? - Was macht krank und was erhält gesund?
Mit dem Vortrag möchte ich Kolleginnen und Kollegen nicht „fortbilden“.
Mir liegt daran, sie zu ermutigen, inne zu halten und über ihr Lehrer-Sein
nachzudenken: Wie ist mein Verhältnis zu den Kindern? Bin ich mit
meiner „helfenden Beziehung“ zufrieden? Wie oft freue ich
mich auf den nächsten Schultag? Bereichert mich der Kontakt zu Jugendlichen?
Interessieren mich die Lerninhalte - und begeistere ich damit die Schüler?
Mögen mich die Jugendlichen? Welche Kinder mag ich, welche kann ich
schwer aushalten? Rege ich die Schüler zu Kritik und Selbstkritik
an? Wie regele ich Disziplinkonflikte? Kenne ich Schulangst bei mir selbst?
Wer Selbst-Wahrnehmung wagt, stößt auf existenzielle Fragen:
Bin ich als Lehrerin so, wie ich sein möchte? Bin ich der Lehrer,
den ich mir vorstelle, zu dem ich selbst gern in die Schule ginge? Was
ist mein Ich-Ideal als Lehrerin? Wie kann ich Kraft gewinnen für
diesen anstrengenden und schönen Beruf? Der Vortrag soll dazu anregen,
über die Frage des „gelingenden Lebens“ in der Schule
nachzudenken. Bei Unsicherheit oder Unzufriedenheit im Berufsalltag gilt
es das eigene Befinden zu betrachten: Wie „geht“ es mir in
der Schule? Mit der Selbstreflexion beginnt die Veränderung.
Die Lehrer-Schüler-Beziehung wirkt sich besonders darauf aus, wie
gut Lehrer lehren, und wie erfolgreich Schüler lernen können.
Ein sympathischer Lehrer-Schüler-Kontakt weckt in Jugendlichen Vertrauen
und Zuversicht. In Lehrerinnen und Lehrern stärkt die geglückte
Beziehung Berufsfreude und körperliche wie seelische Gesundheit.
Alltagsroutine führt leicht zu verdeckter Resignation. In ihr geht
die eigene Lebendigkeit verloren. Diese gilt es immer wieder zu entdecken.
Hinter der Resignation verbirgt sich verloren gegangene Lebendigkeit.
Auffallend viele Lehrerinnen und Lehrer sind häufig krank und lassen
sich wegen Krankheit früh pensionieren. Im Zusammenhang mit dem Unterricht
können sich seelische Konflikte in körperlichem Kranksein ausdrücken.
Manche Lehrer ärgern sich ein „Loch in den Bauch“ –
und bekommen Magenschmerzen. Andere spannt die tägliche Auseinandersetzung
mit den Schülern so an, dass es zu Spannungs-Kopfschmerz kommt oder
zu Spannungsschmerz in der Muskulatur. Unterdrückte Wut kann zu erhöhtem
Blutdruck führen und gehemmte Aggression zu Zähneknirschen.
Manchen Lehrern verschlägt es vor Angst die Stimme; denn die Stimmbänder
reagieren besonders empfindlich auf seelische Verkrampfung.
Psychosomatische Krisen sollten Anlass sein, sich selbst aufmerksam
wahr zu nehmen und die in der Krankheit verschlüsselte Mitteilung
zu entdecken. Das macht es möglich, die Lebensführung zu überdenken,
sich der Lebenswünsche inne und des Lebenssinns bewusst zu werden.
Seelischer Gesundheitsschutz fordert zu der Frage heraus: Wie unterstütze
ich jene Persönlichkeitsmerkmale, die seelisch und körperlich
gesund erhalten: Sicherheit in der Beziehung, Zuversicht, Selbstvertrauen,
positives Selbstwertgefühl, heitere Grundstimmung, die Fähigkeit,
Lebensereignisse selbst beeinflussen zu können, Freude am Beruf.
Der Vortrag soll den Teilnehmern für den nächsten Schultag
helfen. Vielleicht kann er ermutigen, manches in Frage zu stellen und
Neues zu versuchen – unter dem Aspekt: Wie kann ich als Lehrerin
und Lehrer in der Schule gut leben – und zwar heute?
Vortrag für Lehrerinnen und Lehrer
Mit Schülern in achtsamer Beziehung sein –
und mit sich selbst
Ein freundlicher Lehrer-Schüler-Kontakt hebt die Berufszufriedenheit
von Lehrerinnen und Lehrern –
er stärkt Lernbereitschaft und Leistungsfähigkeit der Schüler
Die Lehrer-Schüler-Beziehung wirkt sich entscheidend darauf aus,
wie gut Lehrer lehren und wie erfolgreich Schüler lernen können.
Ein sympathischer Lehrer-Schüler-Kontakt weckt in Jugendlichen Vertrauen
und Zuversicht. In Lehrerinnen und Lehrern stärkt die geglückte
Beziehung Berufsfreude und körperliche wie seelische Gesundheit.
Ich möchte Lehrerinnen und Lehrer ermutigen, inne zu halten und
über ihr Lehrer-Sein nachzudenken: Wie erlebe ich mein Verhältnis
zu den Kindern? Bin ich mit meiner „helfenden Beziehung“ zufrieden?
Wie oft freue ich mich auf den nächsten Schultag? Bereichert mich
der Kontakt zu den Jugendlichen? Interessieren mich die Lerninhalte? Gelingt
es mir manchmal, die Schüler zu begeistern, und mich selbst? - und
begeistere ich die Schüler? Mögen mich die Jugendlichen? Welche
Kinder mag ich und welche kann ich nur schwer aushalten? Rege ich die
Schüler zu Kritik und Selbstkritik an? Was mache ich, wenn undisziplinierte
Jugendliche stören?
Wer solche Selbst-Wahrnehmung wagt, stößt auf existenzielle
Fragen: Bin ich als Lehrerin so, wie ich sein möchte? Bin ich der
Lehrer, den ich mir vorstelle? Darf ich wahrnehmen, was mein Ich-Ideal
als Lehrerin ist? Wie kann ich als Lehrerin und Lehrer in der Schule „gut
leben“ – und dadurch Kraft für diesen anstrengenden und
schönen Beruf gewinnen?
Gesprächs-Seminar zum Vortrag
„Mit Schülern in achtsamer Beziehung sein – und mit sich
selbst“
Das Gesprächs-Seminar ist keine Diskussion über die Inhalte
des Vortrags, sondern ein Gespräch zu konkreten schulischen Alltagsproblemen,
die Kolleginnen und Kollegen zum Thema „Pädagogische Beziehung“
einbringen. Das sollten möglichst aktuelle Fragestellungen und Schwierigkeiten
sein, am besten „von heute für morgen“.
Vortrag für Lehrerinnen und Lehrer
Lehrer-Schüler-Konflikte miteinander regeln
Unterrichtsstörungen und Erziehungsschwierigkeiten gewaltfrei
bearbeiten?
Wie Lehrerinnen und Lehrer ihre Konfliktfähigkeit stärken können
Unaufmerksame Klassen, aggressive Schüler, lernunwillige Jugendliche,
seelisch gestörte Kinder erschweren das Unterrichten. Disziplinschwierigkeiten
können die Berufsfreude vermindern. Deshalb gehört der gewaltfreie
Umgang mit Konflikten zum seelischen Gesundheitsschutz für Lehrerinnen
und Lehrer. Schüler klagen oft darüber, dass Lehrer zu wenig
Verständnis für sie aufbringen. Sie brauchen eine Halt gebende
Ordnung, die ihnen das Lernen erleichtert; gute Gewohnheiten schaffen
eine lernfördernde Arbeitsdisziplin und ersparen Konflikte.
Fragen: Wie lassen wir uns auf Widerspruch und Aggressivität ein?
Wie verständigen wir uns, ohne Macht auszuüben? Nützen
wir die konfliktlösende Kraft des Zuhörens? Setzen
wir persönliche Grenzen, die Kindern Halt geben und ihre
Persönlichkeit stärken? Wie viel Zwang ist nötig?
Wie unterstützen wir die gesunde Aggression der Schüler,
damit Aggression nicht zur Destruktion wird? Wie können wir aus Lehrer-Schüler-Machtkämpfen
aussteigen? Sind wir als Lehrerinnen und Lehrer Vorbild für
gewaltlose Problemlösungen?
Der Vortrag regt durch praktische Beispielen dazu an, konfliktfähiger
zu werden und eigene Wege der Konfliktlösung zu finden. In unserer
gewalt-bedrohten Welt ist Friedfertigkeit ein wichtiges Erziehungsziel
– für uns selbst und die Kinder.
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